Glas entsorgen - Aber richtig!
Mädelsabend und dazu gehört natürlich Sekt - diesmal aus dekorativen blauen Flaschen. Doch wie entsorgt man blaue Flaschen richtig? Wie lange kann eine Waschmaschine durch das Recyceln einer einzigen Getränkeflasche mit Strom versorgt werden? Diesen und weiteren Fragen widmet sich diese Beitragsserie rund um die Glasentsorgung und -verwertung.
Im täglichen Sprachgebrauch hat das Wort Glas verschiedene Bedeutungen. Es wird für Trinkgefäße und Verkaufsverpackungen ebenso verwendet wie für Brillen- oder Fenstergläser. Auch wissenschaftlich ist Glas nicht eindeutig definiert. Vielmehr wird es als Sammelbegriff für Stoffe verschiedenster Zusammensetzungen verwendet, die sich im sogenannten glasartigen Zustand befinden. Glas wird hauptsächlich aus Quarzsand hergestellt. Weitere Bestandteile von Glas sind Kalk, Asche, Dolomit und Soda. Seit Tausenden von Jahren wird Glas (von germanisch glasa: das Glänzende, Schimmernde, auch für Bernstein) vielfältig verarbeitet und im Alltag eingesetzt. Glas lässt sich zu 100 % recyceln und trägt damit bedeutend zum Umweltschutz bei.
Für Behälterglas wurde in Deutschland bereits im Jahr 1974 ein flächendeckendes Sammelsystem eingerichtet. Meist werden Bringcontainersysteme zur getrennten Erfassung von Weiß-, Braun- und Grünglas eingesetzt. Über 300.000 Altglascontainer sind inzwischen bundesweit im Einsatz. Die Verwertung von Altglas konnte in den letzten Jahrzehnten stetig gesteigert werden. Wurden Anfang der 70er Jahre gerade einmal 7% und Ende der 80er Jahre 50 % recycelt, so werden heutzutage fast 90 % der in Deutschland verkauften Behältergläser in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt.
2014 stellte die Glasindustrie in Deutschland rund 7.480 Millionen Tonnen Glas her. Aus 3.974 Mio. Tonnen davon wurde Behälterglas gefertigt, aus 2.118 Mio. Tonnen wurde Flachglas hergestellt. Aus rund 409.000 Tonnen entstanden spezielle Gläser für Haushalte, Forschung und Wirtschaft. Produzenten von Mineralfasern stellten ca. 978.000 Tonnen Glas- und Steinwolle-Dämmstoffe her. (Quelle: www.bvglas.de)
Altglas eignet sich besonders gut für das Recycling, da es beliebig oft wieder eingeschmolzen und zur Herstellung neuer Glasprodukte genutzt werden kann. Gegenüber der Neuglasherstellung trägt die Verwertung von Altglas dazu bei, Rohstoffe einsparen und den Energiebedarf zu verringern, wenn die verschiedenen Glasprodukte wie Flaschen und Trinkgläser an ihrem Lebensende dem richtigen Entsorgungsweg zugeführt werden.
Altglas wird meist zu Behälterglas, z. B. Flaschen und Gefäße für Getränke und Lebensmittel, recycelt. In Deutschland sind dies jährlich etwa 2,4 Millionen Tonnen. Seit Beginn der Altglassammlung Anfang der 70er Jahre hat sich der Anteil von Altglas bei der Glasherstellung stetig gesteigert und erreicht heute bei Weißglas etwa 60 %, bei Grünglas sogar bis zu 90 %. Durch die Zugabe von einen Prozentpunkt Scherben wird etwa 0,2 bis 0,3 Prozent weniger Energie im Schmelzprozess benötigt als beim ausschließlichen Einsatz primärer Rohstoffe. Das Altglasrecycling schont somit die Umwelt. Das Klima wird geschützt, denn es werden weniger CO2-Emissionen freigesetzt. Zudem wird Deponieraum für Abfälle gespart.
Auch in der Flachglas- und Spezialglasindustrie werden Altglasscherben wiederverwendet. Dabei beschränkt sich der Einsatz meist auf eigene Produktionsscherben (sogenannte Eigenscherben) und auf speziell recyceltes hochwertiges Altglasmaterial.
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Quellen:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB): www.bmub.bund.de
Bundesverband Glasindustrie e.V.
Fachgruppe Behälterglasindustrie: www.glasaktuell.de, www.was-passt-ins-altglas.de/
Seite Glas-Recycling. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 20. April 2015, 08:19 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Glas-Recycling&oldid=141017856 (Abgerufen: 18. August 2015, 16:58 UTC)
Umweltbundesamt: www.umweltbundesamt.de/daten/abfall-kreislaufwirtschaft/entsorgung-verwertung-ausgewaehlter-abfallarten/glas-altglas