Die Gelben Säcke sind zu dünn
Vielen Verbrauchern sind die Gelben Säcke zu dünn. Doch der Grüne Punkt gibt den Entsorgungsfirmen vertraglich genau vor, wie die Gelben Säcke bzgl. Folienstärke und Zugfestigkeit beschaffen sein müssen.
Anfang der 90er Jahre bestanden Gelbe Säcke meist aus dem Kunststoff LDPE, Polyäthylen (PE) mit geringer Dichte (low density). Die damals für die Säcke verwendete LDPE-Folie war 70 µm stark, also 0,07 Millimeter und entsprechend teuer. Um Kosten zu sparen, wurde die Stärke der Gelben Säcke reduziert, allerdings ging dies bei LDPE nur bis etwa 45 µ.
Mitte der 90er Jahre kam ein verwandter Kunststoff in Gebrauch: HDPE, Polyäthylen mit hoher Dichte (high density). HDPE-Folie war weit billiger und darüber hinaus wiederverwertbar.
Merkmale zu den Anforderungen an die Gelben Säcke sind bundesweit definiert und Bestandteil der jeweiligen Ausschreibungen der Dualen Systeme. Demnach gelten für Gelbe Säcke folgende Spezifikationen: gelblich transparent, 90 Liter Volumen, Mindeststärke 15 µm. Erfüllt werden muss die Norm DIN EN ISO 527 ff.
Im Gegensatz zu anderen Müllsäcken wie beispielsweise dem herkömmlichen blauen Müllsack weist der Gelbe Sack eine deutlich geringere Folienstärke auf. Während beim blauen Müllsack Folienstärken von bis zu 100 µm üblich sind, beträgt die Folienstärke beim Gelben Sack in der Regel nur 15 µm. Diese Folienstärke ist von der Entsorgungswirtschaft bewusst gewählt, damit sich die kostenlos zur Verfügung gestellten Gelben Säcke aufgrund ihrer geringen Dichte und der damit verbundenen geringen Belastbarkeit für kaum einen anderen Zweck als die Sammlung von lizensierten Leichtverpackungen verwenden lassen. Zudem müssen sich die Säcke in den Sortieranlagen leicht aufschlitzen lassen.
Allerdings hat die geringe Widerstandsfähigkeit auch zur Folge, dass Zug- und/oder Druckspannungen auftreten, durch die der Gelbe Sack beschädigt werden kann. Außerdem können scharfe Kanten die Sackhülle zerstören. Oft reißen die dünnen Säcke schon beim Abreißen von der Rolle - zum Ärger vieler Verbraucher.
Doch alles hat ein Für und Wider: Stellt man dickere Gelbe Säcke her, dann braucht man auch mehr Plastik zur Herstellung und belastet damit die Umwelt. Natürlich steigen auch die Produktionskosten.
Vielen Kunden sind die Gelben Säcke zu dünn. Deshalb haben wir unser Sortiment erweitert und bieten jetzt Gelbe Säcke mit 15 µm und auch Gelbe Säcke mit 22 µm an. Entscheiden Sie selbst!
Lesen Sie weiter:
Teil 1: Der Grüne Punkt und die Duales System Deutschland GmbH (DSD)
Teil 2: Wie funktioniert das duale System?
Teil 4: Was darf in den Gelben Sack?